Verbesserung der Parksituation
von Lkw auf Autobahnen in Bayern
Um die Zuwachsraten im straßengebundenen Güterverkehr auch auf den Anlagen für den ruhenden Verkehr entlang der Autobahnen aufnehmen zu können, werden im gesamten Bundesgebiet die bestehenden Rastanlagen erweitert und neue Anlagen für den ruhenden Verkehr gebaut. Untersuchungen haben gezeigt, dass trotz dieser Erweiterungen zu bestimmten Nachfragezeiten auf den Anlagen für den ruhenden Verkehr die vorhandenen Stellplätze regelmäßig nicht ausreichen werden.
In Bayern werden mit unterschiedlichen organisatorischen Ansätzen, die in intelligenten Verkehrssystemen umgesetzt werden, die Randbedingungen für das Abstellen von Lkw und zur Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten im straßengebundenen Güterverkehr verbessert. Über streckenbezogene Lkw-Parkleitsysteme (Lkw-PLS) können sich Kraftfahrer über die Auslastungslage einzelner Anlagen für den ruhenden Verkehr informieren, da mit Erfassungssystemen die Verfügbarkeit von Stellplätzen ermittelt wird. Ziel ist dabei eine Reduzierung des Parksuchverkehrs. Mit Hilfe von Systemen nach dem Prinzip des Kompaktparkens (in der T+R Jura-West) oder des Kolonnenparkens (in der T+R Inntal-West) wird die Verfahrensweise für das Abstellen von Lkw auf den Anlagen für den ruhenden Verkehr geändert, um eine höhere Kapazität ohne bauliche Erweiterungen zur Verfügung zu stellen.
In diesem Kontext wirkt SSP Consult seit Jahren intensiv an verschiedenen Projekten in Bayern mit
In Bayern ist SSP Consult durch die Bearbeitung verschiedener RE-Vorentwürfe beim Aufbau von technischen Systemen für ein Lkw-Parkleitsystem auf den folgenden Streckenabschnitten in Bayern beteiligt:
Das Lkw-PLS auf der A 9 zwischen Nürnberg und München ist bereits seit 2016 in beiden Fahrtrichtungen in Betrieb und wird sukzessive ausgebaut. Letztendlich umfasst es 24 PWC- und T+R-Anlagen und auch Autohöfe. Die ein- bzw. ausfahrenden Lkw werden mit Komponenten der Datenerfassung ermittelt. Auf Basis dieser Informationen wird mit Kenntnis der Anzahl der Lkw-Abstellmöglichkeiten der Auslastungsgrad zyklisch ermittelt. Zur regelmäßigen Überprüfung der im System festgestellten Auslastungsgrade sind zur Überwachung der Flächen innerhalb der PWC- und T+R-Anlagen Webcams installiert. Hierdurch wird es dem Bedienpersonal ermöglicht, nach visueller Kontrolle des Auslastungsgrades regelmäßig den im System zum Kontrollzeitpunkt erfassten Auslastungsgrad zu prüfen und ggf. zu modifizieren. Für den Betrieb des Lkw-PLS steht in der Verkehrsbetriebszentrale (VBZ) in Nürnberg-Fischbach eine Unterzentrale zur Verfügung.
Rückgrat des Lkw-PLS ist ein Erfassungssystem auf Basis fahrbahnseitig verbauter Radarsensoren, die die Lkw beim Überfahren ihrer Positionen erfassen sowie seitlich der Fahrbahn positionierter Laserscanner, die die Lkw beim Vorbeifahren erfassen. Die Erfassungskomponenten sind dabei an jeder Ein- und Ausfahrt auf den Parkierungsanlagen installiert. Die in beiden Detektionssystemen gewonnenen Daten werden kombiniert und bilden eine Art „Fingerprint“ für Lkw, die auf den Parkplatz einfahren oder ihn wieder verlassen. Jede so detektierte Lkw-Bewegung wird mit den sie beschreibenden Attributen in eine Software zur Bilanzierung der Stellplatzbelegung übernommen.
Die losweise Ausschreibung aller für die zum Betrieb des Lkw-PLS an der A 9 notwendigen Ausstattungselemente für das Detektionssystem und der nachgeordneten Komponenten wurde durch SSP Consult erstellt. Dies umfasst auch den Aufbau einer leistungsfähigen LWL-Infrastruktur entlang der A 9, damit die aus der erforderlichen Systemverfügbarkeit resultierenden hohen Anforderungen an die Datenübertragung erfüllt werden können. Auf dieser Basis wird von SSP Consult in der Rolle der Bauoberleitung und Bauüberwachung die Realisierung des Lkw-PLS durch verschiedene auf die jeweiligen Aufgabenfelder spezialisierte Unternehmen fachtechnisch und administrativ bis zur Inbetriebnahme begleitet.
Zwischenzeitlich ist auch ein Projekt zur Wirksamkeitsanalyse des Lkw-PLS auf der A 9 bei SSP Consult in Bearbeitung, mit dem wertvolle Erkenntnisse zum Einfluss des Lkw-PLS auf das Verhalten der Kraftfahrer gewonnen werden.
In der T+R Inntal-West an der A 93 wird anhand des Verfahrens Kolonnenparken die Nutzung der Flächen im Bereich der Lkw-Stellplätze mit einem softwaregestützten System zur Zuweisung von Stellplätzen optimiert und die Kapazität erhöht. Das System weist am Terminal jedem Lkw eine Parkposition zu.
Die Lkw werden durch Detektionskomponenten erfasst und in den Parkstandreihen nach Abfahrtszeiten in Kolonnen aufgestellt. Die Parkstandreihen werden dabei aus zwei Lkw-Stellplätzen in parallelen Stellplatzharfen und der dazwischenliegenden Fahrgasse gebildet, die dann in dieser Funktion nicht nutzbar ist. Die Orientierung für die Fahrer wird mit Hilfe von elektronischen Anzeigen unterstützt.
Durch die Anordnung von mindestens drei Lkw hintereinander, auf insgesamt 31 Parkstandreihen, wird die Kapazität um 40 % erhöht, da die Fahrgasse Teil der Parkstandreihen ist. Möglich wird die Kapazitätserhöhung durch die Gruppierung der Lkw mit gleicher Abfahrtzeit in einer Parkstandreihe. Das System ist seit Sommer 2018 in Betrieb.
SSP Consult hat in der Ausführungsplanung auf Basis der funktionalen Anforderungen spezifiziert, wie die einzelnen Komponenten des komplexen Gesamtsystems in die örtlichen Randbedingungen eingepasst werden. Die Aufgaben umfassten die Übertragungstechnik sowie die Energieversorgung und den Blitz- bzw. Überspannungsschutz, der hier wegen der sensiblen elektronischen Komponenten einen besonderen Stellenwert hat. Hierin wurden die Komponenten zur Lkw-Erfassung und zur Informationsanzeige genauso eingebunden wie die erforderlichen Bedien- und Infoterminals für die Kraftfahrer. Die Leistungen waren im Einzelnen:
Wir sind an Ihrer Seite, erarbeiten mit Ihnen gemeinsam einen Lösungsweg. Wir beraten unterstützen und begleiten Sie. Informieren Sie sich über unser Profil, unser Leistungsspektrum unsere Ideen für die Zukunft. Nehmen Sie sich die Zeit, uns kennenzulernen.