Nachhaltiger Stadtverkehr
in europäischen Städten
CIVITAS Initiative, 2MOVE2 project, co-financed by the European Union
Durch die stetige Zunahme des straßengebundenen Personen- und Güterverkehrs verschlechtern sich die Randbedingungen in Bezug auf den Verkehrsfluss, auf Klima und Umwelt sowie auf die Gesundheit der Menschen. Eine große Herausforderung ist hierbei insbesondere der Verkehr in den Städten, da hier die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen und die Erfordernisse des Gütertransportes mit den städtischen Strukturen, mit hohen Einwohnerdichten und mit geringen Entwicklungspotenzialen in den Verkehrssystemen in Einklang gebracht werden müssen.
Um innovative Lösungen für diese Herausforderungen zu finden, fördert die EU zukunftsweisende Projekte im Bereich der städtischen Mobilität, mit denen ein qualitätsvoller und nachhaltiger Stadtverkehr etabliert werden kann. Im Rahmen des Programms CIVITAS Plus II wurde in den Jahren 2013 bis 2017 durch die Europäische Kommission das Projekt 2MOVE2 gefördert. In Stuttgart, Brünn (Tschechien), Malaga (Spanien) und Tel Aviv-Yafo (Israel) wurden konkrete Schritte zur Verbesserung der städtischen Mobilität entwickelt.
SSP Consult hat gemeinsam mit der Stadt Stuttgart und der Universität Stuttgart die Projektbereiche in Stuttgart und Aufgaben im Projektmanagement bearbeitet.
Schwerpunkte der Bearbeitung in Stuttgart waren vor allem die Themen:
SSP Consult war verantwortlich für das Management und die Koordination des Gesamtprojekts sowie die Unterstützung des Konsortialführers Stadt Stuttgart u.a. in der finanziellen Abwicklung des Gesamtprojekts. Daneben leitete SSP Consult die Querschnittsaufgabe Bewertung auf Projekt- und EU-Ebene und unterstützte die lokale Bewertung der Maßnahmen in Stuttgart sowie in allen Projektstädten.
In Stuttgart wurde das Betriebliche Mobilitätsmanagement (BMM) gefördert. Die Zielsetzung des BMM in Unternehmen und bei Behörden liegt darin, das Mobilitätsverhalten der jeweiligen Personen so zu beeinflussen, dass es effizient, umwelt- und sozialverträglich abgewickelt wird. Maßnahmen des BMM tragen dazu bei, den städtischen Verkehr umweltfreundlicher zu gestalten und so eine höhere Lebensqualität in der Stadt zu erreichen.In diesem Projektteil wurde eine Umfrage zum Mobilitätsverhalten unter nahezu 20.000 Beschäftigten bei mehreren Unternehmen durchgeführt.
Zudem wurden maßgeschneiderte Mobilitätspläne für Stuttgarter Unternehmen erstellt, um den Umstieg der Beschäftigten auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu fördern. Komponenten hierbei waren Carsharing-Modelle, Fahrrad- und Motorroller-Verleih, ÖPNV-Informationen am Arbeitsplatz, Job-Tickets und Angebote zu Fahrgemeinschaften.
An Mobilitätstagen wurden die Beschäftigten über nachhaltige Mobilität sowie über Elektrofahrzeuge und Lastenräder informiert. Die Unternehmen wurden bei der Gewinnung von Mitarbeitern für Fahrgemeinschaften unterstützt. Hieraus wurde auch eine Medienkampagne zu Fahrgemeinschaften entwickelt. Diese Kampagne “Gemeinsam ans Ziel” richtete sich an die Bewohner der Stadt Stuttgart sowie die Berufspendler aus der Region. Die Botschaft: Fahrgemeinschaften sparen Sprit, Geld und schonen die Umwelt. Außerdem macht es mehr Spaß in Gesellschaft, als alleine zu fahren.
In einer Informationskampagne zur Elektromobilität für die Bewohner Stuttgarts standen die Möglichkeiten zu deren Etablierung in ihrem direkten Wohnumfeld im Vordergrund. Hierzu wurden Veranstaltungen in den Stadtbezirken durchgeführt.
Hierbei wurde über Elektrofahrzeuge, Lademöglichkeiten und “Sharing” Angebote in den Stadtbezirken informiert. Zudem wurden Konzepte zur Integration der Elektromobilität entwickelt, die in die Stadtentwicklungsplanung und Verkehrsplanung einfließen werden.
Es wurde auf einem innerstädtischen Abschnitt der B14 der Einfluss einer dynamischen Geschwindigkeitsbeschränkung untersucht. Hierzu wurde je nach Verkehrslage bzw. nach Situation bei der Luftschadstoffkonzentration mit dynamischen Verkehrszeichen zwischen der Anzeige verbindlicher Höchstgeschwindigkeiten Tempo 40 und 50 gewechselt.
Mit dieser Maßnahme sollten der Verkehrsablauf verflüssigt und durch die Reduktion von Stop-and-Go-Verkehr die Luftschadstoff- und Lärmbelastung gesenkt werden.
Es wurde ein Lkw-Empfehlungsnetz entwickelt, das Routen für den Lkw-Verkehr in Stuttgart zu Gewerbegebieten, zu Einzelhandelsschwerpunkten und zu Anschlüssen an das überregionale Hauptverkehrsstraßennetz enthält. Bei der Erstellung wurde die Eignung von Streckenabschnitten im Hauptverkehrsstraßennetz für den Lkw-Verkehr mit verkehrlichen und umweltrelevanten Kriterien beurteilt.
Sensible Netzbereiche im Hauptverkehrsstraßennetz in Bezug auf die Lage (u.a. Einwohnerdichte) und in Bezug auf die Emissionen (u.a. Lärmpegel, Stickstoffemission) wurden lokalisiert und bei der Festlegung des Lkw-Empfehlungsnetzes berücksichtigt. Anhand von dynamischen Umleitungsanzeigen wurde der Befolgungsgrad entsprechender Umleitungsempfehlungen getestet. Das Lkw-Empfehlungsnetz bildet zukünftig einen Baustein für das kommunale Verkehrsmanagement sowie für die Gestaltung von Verkehrsanlagen und findet Eingang in städtebauliche Planungsprozesse.
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